Während Bakterien Lebewesen sind, nutzen Viren eine Wirtszelle, um sich zu vermehren. Bakterien können daher mit Antibiotika behandelt werden, wohingegen eine Viruserkrankung ein spezielles Virostatikum erfordert.
Bakterien und Viren sind grundverschieden
Bakterien und Viren können uns zwar beide auf ihre Art krankmachen, sie haben sonst aber keinerlei Gemeinsamkeiten. Bakterien sind Lebewesen und als mikroskopisch kleine, einzellige Organismen verfügen sie über einen eigenen Stoffwechsel und sind in der Lage, sich fortzupflanzen. Gelangen zu viele Bakterien in den menschlichen Körper oder sogar in die Blutbahn, können sie krankmachen und im schlimmsten Fall sogar töten. Um das zu verhindern, werden Antibiotika eingesetzt.
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale:
- Größe: Bakterien sind viel größer als Viren.
- Bauplan: Viren sind sehr einfach aufgebaut. Sie bestehen weder aus einer eigenen Zelle noch haben sie einen eigenen Stoffwechsel. Sie sind streng genommen keine Lebewesen. Bakterien zählen sehr wohl zu den Lebewesen. Sie besitzen eine richtige Zellwand und eine Innenstruktur.
- Vermehrung: Viren können sich nicht selbstständig vermehren. Sie dringen in die menschlichen Zellen ein und benutzen diese als Wirt – ohne diese sterben sie ab. Bakterien vermehren sich eigenständig durch Zellteilung.
- Krankheitsübertragung: Viren und Bakterien machen uns auf unterschiedliche Weise krank. Viren zerstören Zellen in unserem Körper. Bakterien richtigen beispielsweise durch giftige Stoffwechselprodukte Schäden an.
- Behandlung: Eine bakterielle Infektion wird mit Antibiotika behandelt. Diese greifen z. B. die Strukturen der Bakterien an und sorgen somit dafür, dass sie absterben. Viren sind dagegen schwer mit Medikamenten zu bekämpfen. Da sie keinen eigenen Stoffwechsel und keine Zellwand besitzen, sind Antibiotika gegen sie machtlos. Spezielle antivirale Mittel wirken nur gegen einzelne Virusarten. Gelingt es unserer körpereigenen Abwehr, den Virus zu bekämpfen, sind wir allerdings oft immun und können uns nicht mehr mit dem Erreger anstecken.
Ein weiterer großer Unterschied zwischen Viren und Bakterien besteht darin, dass es nicht nur Bakterien gibt, die uns krankmachen können, sondern auch solche, die für den Menschen überlebensnotwendig sind.
Warum wir Bakterien dennoch brauchen.
Auf und in unserem Körper leben etwa 15-mal mehr Bakterien als eigene Zellen. Zusammengenommen sind das circa 100 Billionen Bakterien. Vor allem bei unserer Verdauung sind Bakterien unverzichtbar, denn ohne diese würde sie überhaupt nicht funktionieren. Besonders viele Bakterien leben in unserem Dickdarm. Dort sind sie für die Herstellung von Säuren, Fetten und verschiedenen Vitaminen zuständig. Das für den Körper extrem wichtige Vitamin B12 kann beispielsweise nur von Darmbakterien gebildet werden.
Somit gilt: Bakterien gehören zu unserem Leben einfach dazu.